- G$ E' z( F; e" j' X% n7 O«Generation Praktikum» erobert China - Sprungbrett zum bezahlten Job % k; w! m4 U/ N6 ]9 ]2 K . u% p6 t, F. O/ f) y+ f2 P5 _+ l
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(Peking/dpa) - Mit einem Kulturschock hatte Nicole Wiedemann aus/ i' S: @, X7 y/ C4 o5 K
München nicht gerechnet. Ihren Abschluss in Sinologie (China-& _7 [) Q# g9 f$ a
Wissenschaft) hatte sie gerade in der Tasche, besaß auch schon . l- c) [. a2 p- `$ ~' \! O" KArbeitserfahrung in Taiwan, da brach sie zum sechsmonatigen Praktikum ; X9 H9 l3 Z, t' Z9 l q! ain die 15-Millionen-Stadt Peking auf. «Während der ersten Wochen habe- B6 Z& s4 N5 s) z$ m( ?; Z
ich nie den Himmel gesehen. Es war einfach alles nur grau, versmogt - }; I/ n5 d3 m! Vund trist», sagt die 25-Jährige mit den dunklen Locken und den6 @5 I7 {' T* |
großen, braunen Augen. Als Ausländerin wird sie angestarrt, oft+ b( k. H" n2 d) Z5 d5 p6 t
heimlich fotografiert, und natürlich reden die Leute. Groß sei sie, . K t q/ x1 D7 dihre Nase und Augen auch, hübsch sei sie, aber nicht mehr lange, denn% X1 o$ Z' W+ @
Weiße würden ja so dick und hässlich im Alter. «Es rechnet ja niemand / @- b" m( e% w0 |1 Xdamit, dass ich verstehe, was getuschelt wird», sagt die Sinologin.9 `, t4 R4 G+ p, h* _3 I1 b* Z: H( ^
Ihr Los trägt sie mit Humor: «Wenigstens bin ich nicht blond, das: C; [! Q: w+ K. K' n: ?4 j9 n0 x- G
wäre noch auffälliger.»3 }% _+ S# P) K( C+ X* N
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Bei Firmen wie Volkswagen oder Lufthansa in China gehen seit - |# d: H6 L8 U5 R3 R b: J p6 C4 @einigen Jahren mehr und mehr Bewerbungen ein. Auf der Homepage der " n! k1 e1 T1 q8 s! U8 VDeutschen Handelskammer (AHK) in China suchen 258 Deutsche nach einem " q% e# H5 x8 R9 V2 L0 B: QPraktikum, 56 Stellen werden angeboten. «Wir werden überflutet mit, E9 \% i# M$ `+ p' U
Anfragen. Die Bewerber sind hoch qualifiziert, häufig schon fertig4 o& m0 y( y; x( e5 f5 c
mit dem Studium und bereit, längere Zeit zu bleiben, was natürlich : M* R$ ?. ~0 ~die Chancen erhöht», sagt Britta Buschfeld von der AHK. Wandert die , {/ ? m& t1 R) m3 Zviel beschworene «Generation Praktikum», die nach dem Uni-Abschluss8 H' Q1 y# Q* S4 I6 S3 n
keine Jobs fHndet, nun nach China aus? Gregor Wende, Lufthansa-Chef" u1 m6 x! a _% @- e
in China, sieht einen wichtigen Unterschied: «Hier ist ein Praktikum 2 v% b! q8 Q4 f$ X! q4 c" ]9 r" pnoch eine echte Chance, in die Arbeitswelt einzusteigen.»8 T" G8 }; _9 F1 P* r
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Einmal im Monat veranstaltet die AHK einen Praktikantenstammtisch. - _- A' {" ?, p5 K/ ~Im Schnitt kommen mehr als 50 junge Deutsche, hungrig auf Schnitzel+ o, r: {. U* y
und frischen Salat. In einem deutschen Restaurant sitzen sie dann,4 _. `' x9 G2 J4 g9 g7 m- G
fern der Heimat, auf Eichenholzbänken und trinken Hofbräuhaus-Bier.8 D0 O: i+ r: K, O, a
Unheimlich spannend sei es in China und so wahnsinnig anders, da sind ' ?4 O& K3 ~' A2 O- Hsich alle einig. Während die einen schon den nächsten Aufenthalt9 U7 |% m: @% @, D5 z! G" \3 K
planen, vertragen andere das scharfe Essen nicht oder fühlen sich1 b( m+ M( v1 I0 _, L% F
verloren. Einer beklagt sich, dass gegen Mittag alle chinesischen ! I n" I0 i$ P& EKollegen den Kopf auf den Schreibtisch sinken lassen und ein + x+ K* l2 h( HNickerchen machen. Dafür werde aber nicht selten bis Mitternacht+ _9 a( r U/ Y; P" s8 T: O
gearbeitet. Ein anderer Praktikant freut sich, dass seine Kollegen ( [5 G8 s4 G$ r5 Gihm am Wochenende die Stadt zeigen und die Kultur näher bringen." [+ w5 C) y2 d; ~# M- D* ^
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Nicole Wiedemann lernt Chinas Kultur besonders intensiv kennen./ S: D) f1 N1 {! v
Für 200 Euro im Monat lebt und isst sie bei einer Gastfamilie. «Vor Y0 Q! W: @. c3 q; A& W9 ]
dem ersten Arbeitstag hat mir meine Gastmutter sogar gezeigt, wie ich, t- T6 c% I5 j+ j
mit dem Bus zur Arbeit komme, ist die ganze Strecke mit mir 4 p1 Z0 D6 B" _' c Cabgefahren.» Am Wochenende werden Ausflüge unternommen, und am Abend # e, Z, y% m" n. T |* cgeht die Familie zusammen Walzer tanzen oder Karaoke singen. Ihre) o1 b7 r M# K4 s
Sprachkenntnisse werden auf eine harte Probe gestellt, wenn der; g( S! X' u9 S/ x
Gastvater Bier, Reisschnaps und alte Geschichten auspackt. Aber/ y) h0 d. Q" A
besser könne man ein Land nicht kennen lernen, ist die Münchnerin5 w' b1 B- u6 m6 u5 f
überzeugt. «Manchmal fühle ich mich allerdings ziemlich bemuttert.4 ?, S5 u4 Z: P- ~7 @
Plötzlich muss ich wieder Bescheid sagen, wann ich nach Hause komme, 8 A ^% d9 Q, Z2 a0 r* N6 bsonst macht sich die Familie sofort Sorgen.» 0 d# l, V$ b5 ]( u/ Z7 @8 ?+ X& c; l9 x/ n0 _
Der Akademische Austauschdienst bietet Zuschüsse für Praktikanten! z' ^# E' W2 l0 `. d8 t: r
und Unterstützung für Studenten an, deren Ausbildung Praxis- und `3 ]) p2 k7 ]5 kStudiensemester im Ausland vorsieht. Vermittlungsorganisationen , ?1 z# N$ I( X8 |6 lerleichtern den Einstieg. Übers Internet werden gegen Gebühr Praktika # K) p3 V1 \ U8 b$ \$ x& gvermittelt, inklusive Sprachkurs, Unterkunft und Betreuung. «Am ' J% m: Z @. F2 gersten Arbeitstag erwartete mich ein einsamer Kollege schnarchend auf& ]' N0 [* \6 [8 g
dem Sofa», erzählt Claudia Trichtinger aus München. 2 s% X" b. c8 ]' g- j G; I- _- u0 y' Z" h
Der Chef verlieh sie dann Gewinn bringend an den Infoschalter3 G9 L! O" ~( W0 j
eines Kaufhauses. «In so einem Fall ist es schon praktisch, eine1 d3 z W+ f9 y9 X% F
Organisation im Rücken zu haben, die schnell ein neues Praktikum $ J+ t( x+ p6 W3 m( J! C6 w; Rvermitteln kann.» In ihrer neuen Firma organisiert die 25-Jährige + Y9 N2 J- S$ |, V5 u3 j0 X, [eine Elektronikmesse, macht Geschäftsreisen und wird als Direktorin $ q* k7 i; A q/ ?geführt. «In dem halben Jahr habe ich unheimlich spannende % C. i+ I9 g5 R& P* TErfahrungen gemacht, auch wenn meine Geduld oft auf die Probe$ A( h( }! w c
gestellt wurde.» Das Ticket für den nächsten China-Aufenthalt hat sie + p, J* ? m' O4 Aschon gebucht, noch von China aus.