9 O/ }! K) U7 I3 \ C! M 不甘示弱的施罗德回应说:“事实是,我照片边上的位置意味着,你将被挂到我旁边。我希望到时候不会有人将我们称为‘梦幻一对’。” 4 z7 A& H4 v# y 1 o; ^: e4 m4 j: ~7 V4 C / g% {* Z C1 @* p$ Z- k, i + F' _* j5 r9 Q! A: N' P: ESchröders Porträt hängt nun in einer Reihe mit den Bildern seiner Vorgänger in der Kanzler-Galerie im Kanzleramt. Zu diesem Anlass hält Schröder eine Rede an seiner alten Wirkungsstätte... 9 _+ Q( z) }5 g. x& V6 F
: j4 R. G0 p0 }! o$ d* \3 ]/ z2 w - D2 s6 Q( h' J7 h, X : r: i8 p: R+ }Der prominente Düsseldorfer Maler Jörg Immendorff hat dem ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder ein Porträt geschenkt. Immendorf sagte, Schröder sei der erste Kanzler der Republik gewesen, der sich mit Künstlern beschäftigt habe. / g( C2 ?2 q& O5 r! g1 |( A2 R5 ^6 D0 F% o
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Angela Merkel lässt Gerhard Schröder hängen# w; d( X) q: P! _! ]
Jörg Immendorffs Porträt des siebten deutschen Bundeskanzlers komplettiert die Ahnengalerie, eineinhalb Jahre nach Schröders Auszug aus dem Kanzleramt. Bei der Präsentation tauschten der Ex-Kanzler und seine Nachfolgerin nett verpackte Frechheiten aus.8 U1 E2 p t( K3 y
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Zuerst, vor wenigen Minuten, hat der Kanzler was Lustiges gesagt und soeben die Kanzlerin, aber wir können noch nicht erzählen, was, weil unser Blick gerade über die zweite Reihe von Menschen wandert, die wenige Meter von der ersten Reihe entfernt steht, im rechten Winkel zu ihr. Die erste Reihe, direkt vor der Kanzlergalerie, formen die beiden Kanzler Gerhard Schröder (ehemals) und Angela Merkel (aktuell), die beiden Kanzleramtsminister Thomas de Maizière (aktuell) und Frank-Walter Steinmeier (ehemals), Oda Jaune Immendorff, die Witwe des berühmten Malers, sowie Franz Müntefering, Vizekanzler und Altkanzlerfreund.( I' X1 R) ]3 N6 W' p6 [
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Zur zweiten Reihe gehören Ex-Regierungssprecher Bela Anda, „Bild“-Chefredakteur Kai Dieckmann, ein Mensch mittleren Alters, der auf Nachfrage als „Das ist der Galerist“ präsentiert wird – und Martin Krug. Muss das sein?" [( I' R* l, r
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Martin Krug, Chef einer Münchner Werbeagentur, gehört zu den Bekannten im Land – seit er vor sechs Jahren die bekannte Schauspielerin Veronica Ferres geheiratet hat. Seitdem ist, soweit man sich erinnern kann, keine „Bunte“ und keine „Gala“ erschienen, in der das bekannte Paar Ferres/Krug nicht von irgendeiner Seite die weniger Bekannten angestrahlt hätte. Mal vom Fahrerlager der Formel 1 aus, mal vom Boxring aus, mal von einer Filmparty, mal von einer Wohltätigkeitsveranstaltung, mal von sich aus. Von Mal zu Mal wurde das bekannte Paar Ferres/Krug noch bekannter – und der Grund seines Bekanntseins immer unbekannter. Substanz verwandelte sich in Show. Just in dem Moment, da man über all das nachdenkt, fällt der Blick auf die Hauptperson dieses Treffens, auf einen Mann, dem Wandlungen Ferres/Krug’scher Art nicht ganz fremd sind. Und da erkennt man Martin Krug – es muss wohl sein. Aber wenigstens hat er seine Frau zu Hause gelassen. - H) C, t/ @! G$ q0 E/ x+ ?; k+ E0 [
Immendorff hat das Bild kurz vor seinem Tod fertiggestelltSchröder soll endlich hängen an diesem Vormittag. So formuliert es die Kanzlerin, was, natürlich, von den Umstehenden hinreichend belacht wird. Die Porträts von sechs der sieben Kanzler in der Vor-Merkel-Zeit hängen bereits in der Ahnengalerie im ersten Stock des Bundeskanzleramtes: Konrad Adenauer (gemalt von Hans-Jürgen Kallmann), Ludwig Erhard (Günter Rittner), Kurt Georg Kiesinger (ebenfalls Rittner), Willy Brandt (Olaf Petersen), Helmut Schmidt (Bernhard Heisig) und Helmut Kohl (Albrecht Gehse). Schröder fehlte noch – bis gestern.3 C4 J& t1 b4 t: {
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Gut anderthalb Jahre nach Ende seiner Kanzlerschaft durfte er nun also zusammen mit seiner Kanzlernachfolgerin sein Kanzlerporträt präsentieren. Als Porträtmaler hatte sich Schröder seinen Freund Jörg Immendorff ausgesucht, der das Gemälde kurz vor seinem Tod fertigstellte. Trauer mische sich daher, so Schröder, in seine Freude über diesen „guten Abschluss“.9 o) ]7 p: E5 }/ I' _3 Q0 W
& D; W4 h* \% A9 yMit einer kurzen Ansprache macht Schröder klar, dass der Berliner Politik zuletzt mehr gefehlt hat als nur sein Porträt: Er selbst hat auch gefehlt. Mit blutunterlaufenem rechtem Auge und ungewohnt angespannt lauschte er noch den Begrüßungsworten des Majordomus de Maizière. Doch als er das Wort ergreift, versprüht er sofort wieder jene Mischung aus schelmischer Selbstironie und unverschämtem Rabaukentum, die einst aus dem unbedeutendsten Kanzlerauftritt noch eine veritable Gerd-Show machte. An der Ahnenwand, so stellt er in Richtung Merkel fest, sei ja durchaus noch Platz. Dereinst, „wann auch immer, werden wir beiden nebeneinanderhängen“. Aber nicht, dass „wir noch zum Traumpaar der deutschen Politik stilisiert werden.“ Das sei dann doch zu heftig. $ y- [, E/ f! M# ~" X, M
Der goldene Schröder ist Anlass zu Spott 3 B4 ~2 L. _8 o4 ^5 c# ^Merkels Replik offenbart ebenfalls ein Talent zur nett verpackten Frechheit. Immendorffs Porträt zeigt im Zentrum einen goldenen Schröder, was schon reichlich Anlass bot für Spott aller Art über die vom Maler verwendete Farbe, das Selbstbild des Porträtierten und wie das eine mit dem anderen zusammenhängt. Auf zuvor veröffentlichten Fotos wirkte das Gold strahlender als auf dem Gemälde selbst – was die Kanzlerin zu einer künstlerisch-politischen Würdigung auf sprachlichem Neuland reizt: „Das Bild ist lichtmäßig scheinwerferabhängig – und das ist auch ganz gut.“ Ganz gut, weil Schröder auf dem Gemälde nicht so selbstherrlich rüberkommt wie auf den Fotos? Oder ganz gut, weil Schröder immer dann glänzend war, wenn die Scheinwerfer auf ihn fielen? Die Kanzlerin lässt das offen. So ist das halt mit der Kunst, mit der darstellenden wie mit der des Wortes: Ein Restmysterium muss immer bleiben. ) ]' H, l W% c" z5 h- Q. N/ ]( n1 _5 W9 Y
Ach ja, eins fehlt noch: Zum Schluss rief Schröder den Journalisten zu, sie sollten was Ordentliches schreiben – „endlich mal“. Schade, dass es schon wieder nicht hingehauen hat.